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Die Gleichung des Lebens

Titel:    Die Gleichung des Lebens
Autor:    Norman Ohler
Erschienen:    Kiepenheuer & Witsch
Seiten:    416 Seiten
Preis:    22,00 €

König Friedrich II ( später der " Große) hat ehrgeizige Pläne: Er will das Land um das ( richtig ) Oderbruch trockenlegen lassen, um Weide- und Ackerland für Viehzucht und den Anbau seiner geliebten " Erdtrüffel " zu gewinnen. Er will Menschen hier ansiedeln,die es bewirtschaften sollen. Das Oderbruch ist ein Sumpfgebiet ungeheueren Ausmasses, lichtdicht, fast undurchdringbar, in der stickigen Luft riesige Stechmückenschwärme, ein Flussdelta mit Gräben und Armen, die mäandern, überall fließt es, eine Art brandenburgisches Amazonasgebiet. Aber mit übergroßem Fischreichtum und einer Artenvielfalt, die nur selten ist. Viele Bewohner sehen ihre Lebensgrundlage in Gefahr. Und überhaupt, was sind das für Kolonialisten, die sich breit machen wollen, die ihre angestammte Kultur nicht kennen? Man kann nur hoffen, dass dem König für seine Pläne das Geld fehlt.Leonhard Euler, das Mathematikgenie, wird in das Gebiet gesandt, um Berechnungen anzustellen und Möglichkeiten auszuloten.Mit Ehrgeiz und Genauigkeit geht er ans Werk. Doch bald kommen ihm Zweifel: Wie berechnet man den Wert einer Landschaft, den eines Sees? Die Landschaft, die geschaffen werden soll, würde für Hunderte von Jahren bestehen, vermisst man nicht irgendwann die Störche, die Frösche, die Fische? Und nur Wenige würden von dieser Maßnahme profitieren.Es kommt zu Unmut in der Bevölkerung. Und als ein junger Ingenieur unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, muss auch Euler, der ja für das Gelingen der königlichen Sache steht, um sein Leben fürchten.- Geschickt verbindet N. Ohler damalige mit heutigen Problemen. Ihm ist ein spannender, gut recherchierter Roman gelungen, in einer schönen Sprache, athmosphärisch dicht,sehr lesenswert.                                                                            

Empfohlen von: Doris Ulian aktualisiert am: 09.09.2017