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Heimkehren

Titel:    Heimkehren
Autor:    Yaa Gyasi
Erschienen:    Dumont
Seiten:    416
Preis:    22,00 €

Dieses Buch hat mich nachhaltig beeindruckt sowohl in Bezug auf den Inhalt, der Form als auch der Stimmung, die der Text vermittelt.     Das Thema "Schwarze in Amerika" ist nicht neu, aber Yaa Gyasi gelingt es, durch eine sehr intelligente Konstruktion dem Ganzen eine solide Basis zu geben. Die Idee, im 18. Jahrhundert zu beginnen, aus jeder Generation genau einer Person eine Stimme zu geben und dazu die Entwicklung der Nachkommen der beiden Schwestern zweistrangig in Amerika und Afrika zu verfolgen, ist genial. Die einzelnen Lebensgeschichten sind mindestens berührend und oft erschütternd. Trotzdem ist dies kein total düsteres Buch, die Hoffnung, dass es der nächsten Generation besser gehe, ist jederzeit lebendig und wird zum Teil auch eingelöst. Ich habe "Heimkehren" mit großer Spannung  gelesen; der erzählerische Knifff, in der Geschichte des jeweiligen Kindes die Lücken im Lebenslauf der Eltern zu füllen, erhöht die Kraft des Textes, weil der rote Faden durch die Generationen sichtbar bleibt.Die These, das Traumata vererbt und sogar (wie die Autorin im vorangestellten Interview behauptet) in die DNA eingeschrieben werden können, ist sehr spannend. Der Autorin ist eine eindrucksvolle Darstellung dieser Theorie gelungen!      Dagmar von Lampe

Empfohlen von: Dagmar von Lampe aktualisiert am: 12.09.2017

…und das sagt der Verlag dazu:

Obwohl Effia und Esi Schwestern sind, lernen sie sich nie kennen, denn ihre Lebenswege verlaufen von Anfang an getrennt. Im Ghana des 18. Jahrhunderts heiratet Effia einen Engländer, der im Sklavenhandel zu Reichtum und Macht gelangt. Esi dagegen wird als Sklavin nach Amerika verkauft. Während Effias Nachkommen über Jahrhunderte Opfer oder Profiteure des Sklavenhandels werden, kämpfen Esis Kinder und Kindeskinder ums Überleben: auf den Plantagen der Südstaaten, während des Amerikanischen Bürgerkrieges, der Großen Migration, in den Kohleminen Alabamas und dann, im 20. Jahrhundert, in den Jazzclubs und Drogenhäusern Harlems. Hat die vorerst letzte Generation schließlich die Chance, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, den sie Heimat nennen kann und wo man nicht als Menschen zweiter Klasse angesehen wird? Mit einer enormen erzählerischen Kraft zeichnet Yaa Gyasi die Wege der Frauen und ihrer Nachkommen über Generationen bis in die Gegenwart hinein. >Heimkehren< ist ein bewegendes Stück Literatur von beeindruckender politischer Aktualität.